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Motivbild Cybercrime
Cybercrime
Das Internet und die Sozialen Medien sind aus dem Privat- und Geschäftsleben nicht mehr wegzudenken. Nie haben wir so viel online kommuniziert und online erledigt wie heute. Ein Angriffspunkt für Kriminelle. Auf dieser Internetseite informiert das Polizeipräsidium Recklinghausen über Formen von Cybercrime, gibt Tipps, wie Sie sich schützen können und was zu tun ist, wenn Sie im Netz Opfer geworden sein sollten.

Computerkriminalität – Cybercrime – richtet sich gegen das Vermögen des potentiellen Opfers oder gegen die Person an sich. Formen von Computerkriminalität sind u.a. die Verbreitung von Schadsoftware, oft mit dem Ziel des Datendiebstahls, Online-Gewalt, sexualisierte Gewalt, Online-Betrug und digitale Erpressung.

Neben Wirtschaftsunternehmen stehen auch Privatpersonen im Fokus von Cyberkriminellen. Besonders gefährdet, weil in hohem Maße verletzlich, sind insbesondere Kinder, Jugendliche sowie ältere Menschen.

Schwachstellen durch Sicherheitslücken im Computersystem sowie das persönliche Nutzungsverhalten im Netz sind die wesentlichen Angriffspunkte von Kriminellen. Das schwächste Glied in der Sicherheitskette ist meist der Internetnutzer selbst.

Schadsoftware/Datendiebstahl

Schadsoftware wie Viren oder Trojaner werden übertragen über...

Drive-by-Download

das unbewusste/unbeabsichtigte Herunterladen von Schadsoftware durch Aufrufen präparierter Websites,

Drive-by-Exploits

die automatisierte Ausnutzung von Sicherheitslücken wie Schwachstellen im Webbrowser oder im Betriebssystem ohne Nutzerinteraktion,
E-Mail-Download (das Öffnen von infizierten Anhängen in der E-Mail) oder

Spear-Infection

gezielte Kontaktaufnahme durch persönlich adressierte Phishing- oder Infektionsmails zwecks Datendiebstahls.

Online-Gewalt

Onlinegewalt beschreibt Formen digitaler Gewalt, bei der das Opfer gezielt herabgesetzt, erpresst und bedroht oder angegriffen wird. Dies können Gewalthandlungen sein, die mittels Handykamera aufgenommen und über verschiedenste (Social-Media-)Kanäle veröffentlicht und verbreitet werden.

Cybermobbing

Unter Cybermobbing versteht man das Beleidigen, Bloßstellen, Bedrohen oder Belästigen einer Person mithilfe Computer oder Smartphone über einen längeren Zeitraum. Cybermobbing kann verschiedene Straftatbestände umfassen - wie etwa Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung, Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes, Nachstellen, Nötigung, Erpressung und Verletzung des Rechtes am eigenen Bild.

Cyberstalking

Cyberstalking meint das fortwährende Belästigen und das Nachstellen im virtuellen Raum gegen den Willen einer anderen Person. Hierzu zählen auch sexuelle Belästigungen. 

Sexualisierte Gewalt
Cyber-Grooming

Cyber-Grooming ist die gezielte Anbahnung sexueller Kontakte mit Minderjährigen über das Internet. Die Täter geben sich in Chats oder Online-Communitys gegenüber Kindern oder Jugendlichen als gleichaltrig aus, um so zunächst das Vertrauen der Minderjährigen zu gewinnen und sie im weiteren Verlauf zu manipulieren. Sie verfolgen damit meistens das Ziel, sich auch in der „realen“ Welt mit den minderjährigen Opfern zu treffen und sie zu missbrauchen. Oft können die Täter die Minderjährigen vorher dazu überreden, ihnen freizügige Selbstporträts zuzusenden. Diese werden dann in erpresserischer Weise als Druckmittel gegen die Minderjährigen eingesetzt, um sie zu weiteren Handlungen zu bewegen.

Sexting (Sex & Texting)

Das Schreiben und Versenden sowie Aufnehmen und Versenden von erotischen/pornografischen Bildern oder Videos durch digitale Medien. Unerlaubtes Weiterleiten von Bildern mit sexuellem Inhalt ist sexueller Missbrauch und kann eine Straftat sein.

Kindes-Missbrauch

Die Verbreitung von Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern über Chats, Messenger und soziale Netzwerke hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Auch Kinder und Jugendliche selbst teilen leichtfertig solche Bilder und Videos. Viele sind sich nicht bewusst, dass sie kinderpornografische Inhalte weitersenden. Andere wissen nicht, wie sie darauf reagieren sollen. Tatsache ist: Kinderpornografie zeigt sexuelle Gewalt an Kindern. Die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen ist ein Verbrechen. Entscheidend ist es, Inhalte konsequent zu melden. Jede Meldung hilft, Betroffene zu schützen. Mehr Informationen dazu gibt die Kampagne „Soundswrong“ der Polizeilichen Kriminalprävention. Siehe Link unter „Mehr zum Thema“ auf dieser Seite.

Mehr Schutz für Kinder im Netz

Auch Kinder und Jugendliche sind täglich im Netz unterwegs, um mit Freunden zu chatten oder Spiele zu spielen. Im Internet können Kinder aber auch Inhalten begegnen, die sie verstören oder traumatisieren, beispielsweise Gewaltdarstellungen oder Pornografie. Und es gibt weitere Gefahren. Unter anderem nutzen Pädosexuelle die Anonymität im World Wide Web aus, um insbesondere über die Soziale Medien, Chatportale und Videoplattformen Kontakt zu Jungen und Mädchen aufzubauen. Sie haben das Internet als Möglichkeit entdeckt, um kindliche Opfer vor dem Bildschirm für ihre sexuellen Gewaltfantasien zu missbrauchen oder verabreden ein Treffen, um diesen Missbrauch dann auch in der realen Welt durchzuführen.

Heranwachsende sind auf die Strategien der Täter teilweise völlig unvorbereitet. 

Tipps für Eltern: 
  • Seien Sie Vorbild und helfen Sie Ihrem Kind, sich gefahrlos in den Welten des Internets zu bewegen.
  • Zeigen Sie Interesse an den Internetaktivitäten Ihres Kindes und lassen Sie es nicht mit dem Internet allein. Gerade jüngere Kinder brauchen Erwachsene, um das Internet sicher entdecken zu können.
  • Machen Sie sich gemeinsam mit der technischen Handhabung und den Anwendungen im Internet vertraut.
  • Stellen Sie Regeln für den Umgang mit dem Internet auf, zeitlich und inhaltlich, und achten Sie auf deren Einhaltung.
  • Erkundigen Sie sich auch nach den Freunden im Netz, sei es in Sozialen Netzwerken oder in Chatforen – interessieren Sie sich auch für die virtuellen Freunde Ihres Kindes.
  • Bereiten Sie Ihr Kind auf eine mögliche Konfrontation mit jugendgefährdenden Inhalten vor, wie Gewalt, Pornografie oder Rassismus, und vereinbaren Sie mit ihm, solche Seiten sofort wegzuklicken.
  • Nutzen Sie aktuelle Filterprogramme. Diese helfen Ihnen, Ihr Kind vor jugendgefährdenden Inhalten zu schützen.
  • Zeigen Sie ihm aber auch gute Kinderseiten und Angebote.

Folgendes kann auf Online-Gefährdungen hinweisen:
  • Ihr Kind trifft sich mit Personen, die es im Internet kennen gelernt hat.
  • Ihr Kind gibt persönliche Daten (Telefonnummern, Adresse, etc.) über das Internet preis.
  • Ihr Kind steht im Telefonkontakt mit Personen, die Sie nicht kennen.
  • Ihr Kind verbringt viel Zeit im Netz - vor allem nachts.
  • Ihr Kind erhält Mails, Geschenke oder Päckchen von einer Person, die Sie nicht kennen.
  • Ihr Kind schaltet den Computer aus oder wechselt das Programm - immer dann, wenn Sie ins Zimmer kommen.
  • Sie finden pornografische Darstellungen im Computer Ihres Kindes.
  • Ihr Kind zieht sich von der Familie zurück.
  • Ihr Kind nutzt einen Internet-Zugang, der jemand anderem gehört.

Mehr Informationen dazu finden Sie HIER.

In dringenden Fällen zögern Sie nicht, den Notruf (110) zu wählen!
 
Online-Betrug
Phishing

Das Versenden fingierter Mails oder SMS als vermeintlich vertrauenswürdige Person oder Unternehmen mit dem Ziel, persönliche Daten (Passwörter, Bankdaten etc.) abzugreifen und kriminelle Handlungen durchzuführen.

Smishing 

Smishing ist eine Form des Phishings, bei dem überzeugende Phishing-SMS/Textnachrichten verwendet werden, um ein potenzielles Opfer dazu zu verleiten, auf einen Link zu klicken und private Informationen zum Angreifer zu senden oder Malware auf das Handy zu laden.

Fakeshops

Hinter Online-Händlern können sich auch Betrüger verbergen, die mit sogenannten Fake-Shops (gefälschten Internet-Verkaufsplattformen) Online-Einkäufer abzocken wollen. Die Betreiber bieten ihre Ware nur gegen Vorkasse an, liefern nach Zahlung der Ware aber kein Produkt oder bieten minderwertige Ware zu einem überhöhten Preis. 

Skimming

Der englische Begriff „Skimming“ bedeutet „Abschöpfen“ oder „Absahnen“ und
steht für eine Methode, illegal elektronische Daten von Zahlungskarten (Girocard und Kreditkarte) auszuspähen. Dies geschieht u.a. durch Manipulation von Geldautomaten. 

Romance-Scamming

Beim so genannten Romance-Scamming suchen Betrügerinnen und Betrüger über das Internet gleichermaßen Kontakt zu Frauen und Männern und täuschen ihnen eine Liebesbeziehung vor. In Wahrheit erschleichen sie sich nur das Vertrauen ihrer Opfer, um sie am Ende zu Geldzahlungen zu bewegen.

Cyber Trading Fraud

Beim Cyber Trading Fraud locken Betrüger im Internet potenzielle Anleger für vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte an und verleiten sie zu Geldzahlungen. Die Kontaktaufnahme geschieht vornehmlich über Internet-Werbeanzeigen, soziale Netzwerke, Anrufe aus eigens geschaffenen Call- Centern oder Massenmails. Gezahltes Geld wird nicht wie versprochen angelegt, sondern verschwindet im kriminellen Netzwerk.

CEO Fraud

Bei der Betrugsmasche „CEO-Fraud“ versuchen Täter, entscheidungsbefugte Personen in Unternehmen zu manipulieren, damit diese hohe Geldbeträge ins Ausland überweisen. Dabei spiegeln die Täter vor, der Auftrag käme unmittelbar vom Chef des Unternehmens (Geschäftsführer oder Vorstand = Chief Executive Officer = CEO). Es handelt sich um eine Variante des sogenannten Social-Engineerings, bei dem die „Schwachstelle Mensch“ ausgenutzt wird. Die Täter gehen meist sehr geschickt vor, indem sie sich zunächst möglichst viele Informationen über das Unternehmen und die Strukturen des Unternehmens verschaffen.

Anlagebetrug

Versprochen werden Traumrenditen in kürzester Zeit – doch oft gibt es ein böses Erwachen. Anlagebetrug weitet sich im Zeitalter des Internets immer weiter aus. Der Schaden geht in die Millionen. 

Damit Sie nicht Opfer dieser Betrugsmaschen werden:

  • Nicht von hohen Gewinnversprechen blenden lassen. Auf einen möglichen hohen Gewinn (Rendite) steht immer ein hohes Risiko.
  • Nicht zum Vertragsabschluss drängen lassen, nicht unter Druck setzen lassen.
  • Auf den Firmensitz achten. Unseriöse Anbieter von Anlageprodukten wählen ihren Geschäftssitz gerne im Ausland, vor allem in Steueroasen in Übersee.
  • AGBs nachlesen und bei Unklarheiten gezielt nachfragen. Auch nach einer Absicherung des Vermögens fragen.

Wie funktioniert die perfide Masche des Online-Anlagebetrugs? 

Der erste Kontakt findet statt, wenn sich die potentiellen Kunden im Internet auf entsprechenden Themenseiten über Anlagemöglichkeiten informieren. Manche Internetseite ist bereits ein Fake und soll den Betrügern nur zur Beschaffung von Nutzerdaten und Geld dienen. Finden die Anleger dann eine für sie vertrauenswürdige Seite, ist die Anmeldung nur noch eine Kleinigkeit. Zur Verifizierung der Kundendaten verlangen die Betreiber der Seite dann z.B. Fotos des Personalausweises sowie der letzten Heizkostenabrechnung. Der Vorgang erscheint seriös, weshalb die potenziellen Kunden der Aufforderung nachkommen. Kurz darauf erhalten sie einen Anruf eines mutmaßlichen Brokers - oftmals auch mit einer Nummer aus England. Auch der Broker schafft zusätzliches Vertrauen, denn er klingt wie ein Profi. Die Wirkung ist wenig verwunderlich, weil der mutmaßliche Broker auf dem Gebiet der Kapitalanlage fortgebildet ist. Er fachsimpelt mit dem Anleger und bringt ihn dazu, sich auf dessen Computer aufschalten zu lassen. Dem Anleger werden einige Kniffs und Tricks am häuslichen Bildschirm gezeigt - gleichzeitig jedoch, öffnen sie den Betrügern damit Tür und Tor. Der Zugriff auf die persönlichen Daten ist von außerhalb nun uneingeschränkt möglich, solange der Rechner am Netz hängt. 

Betrogen werden die Kunden nun auf verschiedene Weise: Während die Betrüger mit den Kundendaten heimlich Bitcoins erwerben, die sie in anonymen Wallets ("elektronische Geldbörsen") ablegen, überweisen die Anleger das erste Geld, mit dem die Broker arbeiten sollen - überzeugt von der ihnen dargebotenen Anlagestrategie. Nicht selten werden zu Beginn nur kleine Geldbeträge von vielleicht 250 Euro überwiesen. Viele Anleger sind zunächst noch unsicher und wagen sich nur unter großer Sorgfalt vor, denn das eigene Kapital ist kostbar.

Im Weiteren nehmen die falschen Broker immer wieder Kontakt zu den Anlegern auf. Ihnen spielen die Betrüger sogar am heimischen Bildschirm vor, wie sich das angelegte Geld nach nur wenigen Tagen verdreifacht hat. Allerdings handelt es sich hier um eine reine Illusion. Dieses Geld gibt es nämlich in der Realität schon gar nicht mehr. Und die Illusion wird durch weitere Taten aufrechterhalten. Berauscht vom ersten Gewinnzuwachs fordert der ein oder andere Anleger eine Teilauszahlung, die in manchen Fällen sogar gewährt wird. Auf diese Weise schaffen die Betrüger weiteres Vertrauen, denn das Prozedere scheint seriös. An einen Betrug denkt zu dieser Zeit niemand. Warum auch sollte den Anlegern Geld ausgezahlt werden, wenn sie doch betrogen werden sollten? Die Antwort ist simpel: Weil sie noch mehr Geld von Ihnen wollen. Und leider fallen auch viele Betrogene darauf herein. 

Durch die scheinbar seriöse Art, den ständigen Kontakt und die scheinbare Professionalität, die die Anlagebetrüger an den Tag legen, verleiten sie ihre Opfer dazu, noch mehr zu investieren. Das ist der Punkt, auf den die Betrüger warten - auf den sie die ganze Zeit hingearbeitet haben. Nicht selten überweisen die Investoren in weiteren Schritten mehrere zehntausend, ja sogar bis zu mehrere hunderttausend Euro. Auf diese Weise erklärt sich auch ein hoher Gesamtschaden durch Anlagebetrug, der nicht selten einen siebenstelligen Wert erreicht.

Die Ermittlungen gestalten sich in Fällen des Anlagebetrugs schwer. Das Internet ist schnelllebig, und schnell sind auch die Betrüger. Die Internetseiten werden flugs geschlossen und sind nicht mehr auffindbar. Die bekannten Rufnummern sind in der Regel auf falsche Personalien ausgestellt und bieten daher nur selten einen guten Ermittlungsansatz. Zeitgleich schalten die Betrüger neue gestaltete Internetseiten auf und setzen ihre perfide Masche fort.

Leider verbreiten sich die vermeintlichen Erfolge schneller als das eingebüßte Kapital. Durch Mundpropaganda bewerben die Neuanleger ihre ersten Erfolge, teilen und empfehlen sie ihren Freunden, Familienangehörigen und Bekannten. Die Scham hingegen, wenn sie merken, dass sie alles verloren haben, hemmt viele, damit offen umzugehen. Anstatt andere zu warnen oder sich bei der Polizei zu melden, sagen sie lieber nichts und halten sich bedeckt. Das ist kein ungewöhnliches, sondern ein menschliches Verhalten. Wir möchten die Betroffenen dennoch animieren sich bei der Polizei zu melden. Helfen Sie uns, andere vor den gleichen Fehlern zu bewahren.

Die Polizei rät:

  • Seien Sie stets vorsichtig, mit einer gewissen Portion Misstrauen! Die Maschen der Betrüger sind vielfältig. Nicht jeder Fall läuft immer gleich ab. Auch hier zeigen sich die Betrüger sehr erfinderisch. Gerne greifen Sie auch zu einer Kombination bekannter Varianten, wie z.B. dem "Schockanruf" und dem "falschen Polizeibeamten". Ähnliche Kombinationsmöglichkeiten finden sich auch beim Thema Anlagebetrug. So täuschen einige beispielsweise eine Beziehung oder Romanze vor ("Love Scamming"), die die Involvierten letztlich dazu bringen soll, Geld zu überweisen oder zu investieren. Folgen die Betroffenen dem Vorschlag, ist eines sicher: Das Geld ist weg!

Weitere Hilfestellungen zum Thema Kredit- und Anlagebetrug finden Sie hier: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/kredit-und-anlagebetrug/

Kreditbetrug

Mit falschen Versprechen über einfache Kreditvergaben ohne Schufa-Auskunft oder Kapitalanlagen mit hohen Renditen locken private Kreditvermittler und unseriöse Anlageberater arglose Kunden.

Um eine Auszahlung des Darlehens zu erreichen, werden falsche Angaben bei der Bank gemacht und beispielsweise Einkommensverhältnisse geschönt.

„Sofortkredit ohne Schufa“, „auch in schwierigen Fällen“ oder „ohne Bonitätsprüfung“ - mit diesen Versprechen werben private Kreditvermittler um Kunden. Das Problem: Auch die Kreditvermittler müssen sich mit Ihrem Kreditantrag an eine Bank wenden. Diese wird dann auf Grundlage einer Schufa-Auskunft über die Kreditvergabe entscheiden. Ist die Schufa-Auskunft negativ, gibt es keinen Kredit. Gewährt die Bank trotz negativen Schufa-Eintrags einen Kredit, wird sie das erhöhte Ausfallrisiko durch entsprechend hohe Zinsen absichern.

Trotzdem verlangt der Kreditvermittler natürlich auch Gebühren: Er hat nur Anspruch auf Vergütung, wenn aufgrund seiner Bemühungen ein Darlehen tatsächlich genehmigt und ausgezahlt wurde.

Die Erstattung so genannter „Auslagen“ dürfen die Kreditvermittler nur dann verlangen, wenn diese im Zusammenhang mit der Vermittlungstätigkeit tatsächlich entstanden sind und notwendig waren. Kosten für einen Hausbesuch gehören nicht dazu.

Tipps der Polizei:

  • Seien Sie vorsichtig bei Angeboten privater Kreditvermittler.
  • Wenden Sie sich im Zweifel an Ihre Verbraucherzentrale.
  • Nutzen Sie bei finanziellen Schwierigkeiten den Service von Schuldnerberatungsstellen. Diese gibt es in jeder größeren Stadt.

Mehr dazu: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/kredit-und-anlagebetrug/

Betrugsversuch per Telefon

Bei der Wahl ihrer Betrugsmaschen sind Straftäter erfinderisch und gehen oft rhetorisch geschickt, höchst manipulativ und einschüchternd vor. 

Siehe dazu auch unseren Beitrag „Falsche Polizeibeamte und andere Betrüger“, der auf dieser Seite verlinkt ist. Dort geht es um Betrugsversuche insbesondere zum Nachteil älterer Menschen.

Betrugsmasche falscher Microsoft-Support

Ein Anrufer gibt sich als Microsoft-Support (oder Vertreter anderer Firmen) aus und gibt vor, ihr Rechner sei mit Schadsoftware belastet. Er fordert Sie auf, am Rechner Aktionen durchzuführen, letztlich mit dem Ziel, Zugriff auf sensible Daten zu erhalten. 

Betrugsmasche falscher Bankmitarbeiter

Ein angeblicher Mitarbeiter einer Bank ruft an und erklärt, dass angeblich durch unbekannte Täter versucht wurde von dem Konto des Opfers offensichtlich unberechtigt eine größere Summe Geld ins Ausland zu transferieren. Diesen Vorgang könne man zeitnah stoppen. Hierzu werden „Verifizierungs-TAN“ (Transaktionsnummern) benötigt, welche das Opfer dann u.a. per SMS auf sein Mobiltelefon erhält. Das Opfer überträgt die TAN mündlich an den Anrufer, welcher mit zuvor ausgespähten oder im Darknet angekauften Zugangsdaten zum Online-Banking-Account des Opfers Überweisungen vornehmen kann.

Betrugsmasche „… Drücken Sie die 1“

Betrugsmasche per Telefon, bei der sich die Anrufer wiederholt als BKA-Mitarbeiter (Bundeskriminalamt) ausgegeben haben. Nach einem einleitenden Satz folgen Anweisungen wie zum Beispiel "Drücken Sie die 1", um Daten zum Personalausweis anzugeben und damit angeblich eine Strafe abzuwenden. Außer der Weiterleitung auf kostenpflichtige Nummern droht noch eine weitere Gefahr: Geben Bürger persönliche Daten vom Personalausweis preis, könnten die Täter mit diesen Daten mit Namen und Adresse der Geschädigten Waren bestellen oder andere Straftaten begehen. Folgen Sie den Anweisungen nicht. Legen Sie auf!

Call-ID Spoofing

Beim Call-ID Spoofing handelt es sich um eine Betrugs-Methode, bei der beim Angerufenen eine bestimmte Nummer im Display erscheint – beispielsweise die tatsächliche Nummer einer Bank. Dies soll beim potenziellen Opfer Vertrauen aufbauen. 
 

Digitale Erpressung
Ransomware

Hier gelangt Schadsoftware auf den Computer des Betroffenen und verschlüsselt mit Hilfe kryptischer Verfahren Dateien und Dokumente. Anschließend erfolgt eine Lösegeldforderung z. B. in Form von Bitcoins. Der Zugriff auf die Daten soll erst nach Zahlung des Lösegeldes wieder möglich sein.

Sextortion

Der Begriff „Sextortion“ setzt sich aus den englischen Wörtern Sex und Extortion - Erpressung - zusammen. Bei Sextortion geht es um sexuelle Erpressung und ist die Androhung, intime Informationen über das Opfer zu veröffentlichen, es sei denn, das Opfer zahlt dem Täter Geld. Die Betrüger bringen ihre Opfer dazu, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen. Anschließend erpressen sie ihre gutgläubigen Chatpartner. Die Informationen können Ausschnitte von sexuellen Textnachrichten (Sexts), intime Fotos und selbst Videos umfassen.

Sie sind Opfer von Cybercrime geworden?
Sichern Sie Beweismaterial, bspw. durch Screenshots. Erstatten Sie Anzeige auf der nächstgelegenen Polizeidienststelle.
Was ist zu tun, wenn Täter Zugriff auf meinen Computer haben?

Beenden Sie die Verbindung zum Internet!

Bereinigen Sie Ihr System. Nutzen Sie Antivirensoftware.

Vermeiden Sie den Gebrauch von Logins auf dem Computer, solange nicht sicher ist, ob Schadsoftware aufgespielt wurde.

Ändern Sie ihre Passwörter (siehe Link zur Kampagne „Mach dein Passwort stark“ auf dieser Seite).

Im Zweifelsfall ist eine Neuinstallation notwendig. 

Informieren Sie unverzüglich Ihre Bank oder Ihr Kreditinstitut. Lassen Sie ggf. die Kreditkarte sperren.

Erstatten Sie Anzeige bei Ihrer Polizei.

Grundregeln für sichere Internetnutzung

Sorgen Sie dafür, dass Betriebssystem, Browserversion und Virenschutz Ihrer Geräte stets auf dem neuesten Stand sind. Aktualisieren Sie die Software. Achten Sie auf eine sichere Router-Einstellung.

Führen Sie regelmäßig Datensicherungen auf Ihrem System durch. Legen Sie diese Sicherungen (Backups) auf externen Datenträgern ab. 

Öffnen Sie Anhänge und folgen Sie Links nur, wenn diese aus vertrauenswürdigen Quellen stammen.

Rufen Sie keine Webseiten unseriöser Anbieter auf und klicken Sie keine Werbebanner an.

Gehen Sie im Internet und in Sozialen Netzwerken möglichst vorsichtig (sparsam) mit persönlichen Daten um. 

Seien Sie kritisch im Umgang mit Kontaktaufnahmen über Soziale Netzwerke - auch wenn diese vermeintlich vom Account eines Bekannten aus erfolgen. Fragen Sie im Zweifel bei den „echten“ Freunden nach.

Ein gewisses Maß an Vorsicht und Misstrauen, zum Beispiel bei „ungewollten“ Kontaktaufnahmen durch andere Personen/Institutionen, ist stets geboten. 

Sperren Sie Ihre Geräte und Nutzer-Accounts für Außenstehende durch den konsequenten Gebrauch effektiver Passwörter. Wie man sichere Passwörter erstellt, die man sich auch merken kann, erklärt die Kampagne „Mach Dein Passwort stark“ der Polizei. Den Link zur Kampagne gibt’s auf dieser Seite unter „Mehr zum Thema“.

Arbeiten Sie bei Bank-Transaktionen mit der Zwei-Fakten-Authentifizierung.

 

Stichwort Falschmeldung/“Hoax“

Trauen Sie Ihrem gesunden Menschenverstand und hinterfragen Sie die Seriosität des Inhalts und des Absenders von E-Mails, die Sie zur Weiterleitung oder zu sonstigen Handlungen auffordern.
Für Hoax-Mails (Hoax=Scherz, Schwindel) und Kettenbriefe gilt: am besten sofort löschen und keinesfalls weiterleiten.

Betrugsversuche per Telefon:

Sollten Sie einen Anruf eines vermeintlichen Mitarbeiters eines Computerdienstes, Softwareanbieters oder Bankmitarbeiters erhalten, der Sie zu Aktionen an Ihrem Rechner oder Smartphone auffordert, legen Sie einfach auf. Lassen Sie sich bei dubiosen Anrufen nicht einschüchtern.

Siehe dazu auch unseren Beitrag „Falsche Polizeibeamte und andere Betrüger“, der auf dieser Seite verlinkt ist. Dort geht es um Betrugsversuche insbesondere zum Nachteil älterer Menschen.

  • Lassen Sie sich nicht einschüchtern
  • Installieren Sie keine Software, die Ihnen genannt wird
  • Geben Sie auf keinen Fall sensible Bankverbindungsdaten (zum Beispiel Transaktionsnummern – TAN) preis
  • Sperren Sie gegebenenfalls ihren Online-Banking-Account, ändern Sie die Zugangsdaten

Vorsichtsmaßnahmen bei der Bank: 

  • Einrichtung einer Sperre für Auslandsüberweisungen
  • Einrichtung eines Überweisungslimits ab z. B. 1.000 Euro pro Tag

Weitere Informationen

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110