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Enkeltrick: Seniorin fällt nicht auf Telefonbetrüger rein - Tatverdächtige vorläufig festgenommen
Am Mittwoch, 02.10.2019, hat die Bonner Polizei in Bonn-Lannesdorf eine 43-Jährige Frau aus Polen vorläufig festgenommen.
Polizei Bonn

Bei ihr soll es sich um eine Geldabholerin von Telefonbetrügern handeln, die versucht hatten, eine 79-jährige Frau mit dem Enkeltrick zur Herausgabe von 26.000 Euro zu bewegen. Die Seniorin fiel nicht auf die Masche herein, sie informierte ihre Tochter und die Polizei.

Die 79-Jährige war im Laufe des Vormittages von einem Mann angerufen worden, der sich am Telefon als Lebenspartner ihrer Tochter ausgab. Er erklärte ihr, dass sich ihre Tochter und er gemeinsam ein neues Auto gekauft hätten. Entgegen der ursprünglichen Vereinbarung würde das Autohaus nun aber keinen Scheck annehmen und fordere die Barzahlung. Auf Nachfrage, warum ihre Tochter nicht anrufen würde, gab der Anrufer an, dass diese sich gerade in der Bank aufhalten würde. Die Angerufene wurde misstrauisch, beendete das Telefonat und rief ihre Tochter an. Die fiel aus allen Wolken. Die Geschichte stimmte natürlich nicht. Sofort fuhr sie zu ihrer Mutter und wurde Zeugin weiterer Anrufe, in denen der Unbekannte Druck aufbaute und die Angerufene aufforderte, doch 26.000 Euro an eine Mitarbeiterin des Autohauses zu übergeben. Diese würde in Kürze an ihrer Wohnanschrift erscheinen. Zwischenzeitlich hatte die Tochter die Polizei informiert.

Einer Streifenwagenbesatzung der Wache Bad Godesberg fiel um 14:30 Uhr vor Ort eine 43-jährige Verdächtige auf, die sich vor dem Haus der Angerufenen aufhielt. Sie wurde in das Polizeipräsidium gebracht. Dort übernahmen die Ermittler des zuständigen Kriminalkommissariats die weiteren Ermittlungen gegen die Verdächtige, die jegliche Tatbeteiligung bestritt. Die Nacht musste die 43-Jährige im Polizeigewahrsam verbringen. Von dort wurde sie im Laufe des 03.10.2019 nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Bonn auf freien Fuß gesetzt, da keine Haftgründe vorlagen. Die Ermittlungen gegen sie dauern an. Da bei der Polizei am Mittwoch weitere Anrufe aus dem Bereich Bad Godesberg gemeldet wurden, rät die Bonner Polizei:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden.
  • Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen.
  • Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen.
  • Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert, besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehenden Personen.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.

Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.

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