Im Sommer 2017 stellten die Ermittler des Kriminalkommissariats 34 eine Häufung von Wohnungseinbrüchen fest, die nach demselben Muster begangen wurden. Gleichzeitig meldete das Landeskriminalamt NRW, dass an vielen dieser Tatorte die DNA eines Unbekannten gesichert worden war. Auf Grund dieser Erkenntnisse wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Auch in den Folgemonaten kam es immer wieder zu gleichgelagerten Einbrüchen.
Ein konkreter Tatverdacht ergab sich zunächst nicht. Die Verdachtslage verbesserte sich erst am 06.12.2017, als im Rahmen eines zwölftägigen, groß angelegten Aufklärungs-, Observations- und Kontrolleinsatzes ein 34-jähriger Mann in Bonn-Ippendorf kontrolliert wurde. Dieser gab sich als Prospektverteiler aus. Er war bereits im Oktober 2017 unter verdächtigen Umständen nachts in einem Wohngebiet angetroffen worden, ohne dass man ihn mit einer Tat in Verbindung bringen konnte. Er rückte nun in den Fokus der Ermittlungsgruppe, die von Kriminalhauptkommissar Mark Patrick Lück geleitet wurde.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft, die zum Teil verdeckt geführt wurden, verdichtete sich der Tatverdacht gegen den Mann zunehmend. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse ergaben sich außerdem Hinweise zu möglichen, bislang noch unbekannten Mittätern.
Da dem Verdächtigen zwischenzeitlich weitere DNA-Tatortspuren zugeordnet werden konnten, wurde der 34-Jährige am Dienstag, 16.01.2018, vorläufig festgenommen. Bei zwei sich anschließenden Wohnungsdurchsuchungen konnte umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden.
Eine Speichelprobe, die unverzüglich von Spezialisten des LKA NRW untersucht wurde, bestätigte den dringenden Tatverdacht gegen ihn. An bislang 41 Tatorten war sein genetischer Fingerabdruck gesichert worden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bonn erließ ein Richter Haftbefehl gegen den 34-jährigen wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls.
"Mit der Festnahme sind unsere Ermittlungen nicht abgeschlossen. Wir haben derzeit rund 100 weitere Einbrüche mit ähnlicher Tatbegehungsweise im Blick, die er und mögliche Mittäter begangen haben könnten", so Kriminalhauptkommissar Mark Patrick Lück.