Unter dem Motto „Ob en de Kneip, de Stroß oder em Saal, mir fiere Bönnsche Karneval“ wird in Bonn der Karneval gefeiert. Damit die “Jecken“ unbeschwert feiern können, finden Sie nachstehend wichtige Hinweise und Tipps. Wir sind auch in diesem Jahr an allen Karnevalstagen für Sie ansprechbar und sorgen für Ihre Sicherheit. Im Notfall: 110
Menschen verkleiden sich, nehmen eine andere Rolle an und machen Scherze über Politiker, Prominente oder Chefs. Das ist Ausdruck von Lebensfreude, nicht Herabsetzung. Gefeiert wird zuhause, auf der Straße oder in der Gaststätte. Deshalb wird es an diesen Tagen überall sehr voll werden und nicht alle bekommen zu jeder Zeit einen Platz. Voll ist voll - der Betreiber einer Gaststätte hat das Hausrecht und sorgt mit einem kontrollierten Einlass auch für Ihre Sicherheit.
Bützen ist Freundschaft. Anfassen ist verboten. Nein ist Nein
Menschen verkleiden sich bunt und fröhlich und nehmen eine andere Rolle an. Männer und Frauen sowie Freunde und Fremde singen, schunkeln und tanzen gemeinsam. Das ist an diesen Tagen normal und setzt Vertrauen voraus. Es hat keine tiefere Bedeutung und ist auch keine Einladung für körperliche Annäherung. NEIN ist NEIN, das muss respektiert werden.
Anschauen erlaubt. Fotografieren vielleicht. Anfassen tabu
Karneval ist ein Fest des Miteinanders. Wichtig ist, höflich zu bleiben, den Anderen zu respektieren und niemals Zwang anzuwenden. Wenn jemand nicht mag, muss das respektiert werden - NEIN ist NEIN. Achtung auch beim Fotografieren: Nicht jeder Mensch ist damit einverstanden, bitten Sie vorher um Erlaubnis.
Schunkeln, Tanzen, Lachen. Aber: Meins bleibt meins
Gerade im Karneval ist es nicht einfach zu unterscheiden, ob man gerade gemeinsam brauchtumsmäßig schunkelt, oder ob ein Taschendieb „antanzt“. Erkennbar angetrunkene oder betrunkene Personen werden von Dieben bevorzugt als Opfer ausgewählt. Bewahren Sie deshalb Bargeld und Wertgegenstände möglichst nahe am Körper, am besten in verschlossenen Taschen Ihrer Bekleidung – und schunkeln Sie im Zweifel mit Abstand.
De Zoch kütt – eine gute Zeit für Einbrecher
Gerade im dörflichen Bereich ist die Teilnahme am „Zoch“ ein Muss. Das wissen auch Einbrecher und nutzen die Abwesenheit der Bewohner. Schützen Sie Ihr Eigentum durch eine solide Sicherung von Haus und Wohnung. Unsere Fachleute der Kriminalprävention beraten Sie gerne. Und bitten Sie Nachbarn, die zuhause bleiben, ein wachsames Auge auch auf Ihre Wohnung zu haben.
Trink doch einen mit. Aber: Augen auf und Tasche zu. Langfinger sind immer unterwegs
Da, wo viele Menschen zusammenkommen, sind Taschendiebe nicht weit. Sie nutzen das Gedränge, suchen sogar körperlichen Kontakt, und greifen sich blitzschnell Ihre Geldbörse oder Ihr Handy. Vorsicht! Tragen Sie Wertsachen in den Innentaschen Ihrer Kleidung oder in verschlossenen Hand-, Bauch-, Gürteltaschen. Bleiben Sie misstrauisch, wenn Ihnen Fremde allzu vertraulich „auf die Pelle“ rücken. Sie sind nicht unfreundlich, das ist gesunder Menschenverstand. Geben Sie Taschendieben keine Chance. Signalisieren Sie: Meins bleibt meins.
KO-Tropfen - was alles nicht in Ihr Glas gehört
Bleiben Sie auch bei ausgelassener Stimmung wachsam. Nur original verschlossene Flaschen, die Sie selbst geöffnet und stets im Blick haben, geben Ihnen die Gewähr, dass niemand unerwünschte Substanzen zugeführt hat. Aber Achtung: Nicht irgendeine Chemikalie, sondern übermäßiger Alkoholkonsum ist das häufigste Mittel im Zusammenhang mit Sexualstraftaten. Kennen Sie Ihre Konsumgrenze. Freunde passen aufeinander auf. Werden Sie aufmerksam, wenn eine Frau besinnungs- oder orientierungslos von Männern fortgeführt werden soll.
Jecke singen. Jecke tanzen. Jecke geben aufeinander Acht
Im Karneval trinken viele Menschen Alkohol, mancher mehr als Körper und Geist vertragen. Wer Alkohol trinkt, verliert schneller die Beherrschung, dessen Reflexe und Reaktionen sind verlangsamt und er ist anfälliger für Gefahren. Deshalb lassen wir die Menschen, mit denen wir feiern, nicht allein und helfen auch anderen.
Kein Alkohol für Kinder und Jugendliche
Alkohol gilt vielen Jugendlichen als Spaßfaktor. Schon kleine Mengen wirken anregend und stimmungssteigernd, Hemmungen und Ängste werden reduziert, Kontakt- und Kommunikationsbereitschaft scheinen erhöht. Größerer Konsum lässt die gesteigerte Stimmung oft in Aggression und Gewalt umschlagen und kann zu schwerem Rausch, Bewusstseinsstörungen und Desorientierung führen. Darum: Keine Kurzen für Kurze.
Einer geht noch ist stets einer zu viel
Alkohol ist als Genussmittel gesellschaftlich akzeptiert und im Alltag stets präsent. Doch nur die wenigsten Menschen kennen ihr persönliches Limit – und dann ist irgendwann der Spaß vorbei. Einer geht noch ist stets einer zu viel. Gemeinsam losziehen – aufeinander aufpassen – gemeinsam zurückkehren.
Trink doch einen mit – aber nicht im Straßenverkehr
Schon geringe Mengen Alkohol trüben die Sinne und beeinflussen das Wahrnehmungs- und Reaktionsvermögen. Auch wenn Sie glauben, noch sicher fahren zu können, lassen Sie bitte Ihr Fahrzeug stehen und nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel. Die Verkehrsbetriebe setzen viele zusätzliche Busse und Bahnen ein und bieten wieder das beliebte und günstige 6-Tage-Karnevalsticket an. Halten Sie auch Freunde davon ab, sich angetrunken ans Steuer zu setzen.
Helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen
Im Karneval sind viele Menschen unterwegs. Nicht alle sind freundlich, manche haben mehr getrunken als sie vertragen, manche sind im Gedränge gestürzt oder sonst zu Schaden gekommen. Egal ob Gewalttat, Unglück oder andere Notlage: fünf Tipps, mit denen Sie helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen:
- Ich fordere Andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
- Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.
- Ich kümmere mich um Opfer.
- Ich beobachte genau, präge mir Tätermerkmale ein.
- Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.
Im Notfall: 110
Nicht mit mir! - Körpersprache, Mimik, Gestik und Stimme
Wenn Sie mit Worten belästigt oder körperlich bedrängt werden, dann stellen Sie Öffentlichkeit her, indem Sie laut werden. Siezen Sie den Angreifer und vermeiden Sie den Eindruck, es könne sich um einen Beziehungsstreit handeln. Ein fester Stand und eine deutliche Sprache gebe Ihnen Selbstsicherheit. Schauen Sie dem Täter ins Gesicht. Ausgestreckte Arme mit abweisenden offenen Handflächen und kurze, klare Anweisungen („STOPP“-Worte) halten den Täter auf Distanz. Suchen Sie die Nähe anderer Menschen und fordern diese aktiv zur Hilfeleistung auf, zum Beispiel: „Sie mit dem roten Shirt, rufen Sie die Polizei!“ Zur Not suchen Sie Zuflucht in Läden und Geschäften.
- Plane Hin- und Rückweg, sprich dich vorher mit deinen Freunden ab. Bleibt zusammen, lasst niemanden allein zurück. Steigt in den öffentlichen Verkehrsmitteln vorne ein, um gegebenenfalls Hilfe beim Fahrer zu bekommen.
- Achte auf dein Bauchgefühl. Vermeide Konfrontationen und versuche, brenzlige Situationen direkt zu verlassen. Oder hol‘ dir frühzeitig Hilfe. Sprich in der Nähe stehende Menschen konkret an, und sage ihnen, welche Hilfe du erwartest. Zum Beispiel: „Sie mit der roten Jacke, rufen Sie die Polizei!“ Zuflucht kannst Du auch in einem Geschäft, an einer Tankstelle, in einer Gaststätte finden.
- Wenn du mit Worten belästigt oder körperlich bedrängt wirst, dann schaffe Öffentlichkeit, indem du laut wirst. Benutze kurze Sätze und verwende immer die „Sie“-Form – „Lassen Sie mich in Ruhe!“, damit Außenstehende merken, dass du den anderen nicht kennst und diese dir zur Hilfe kommen.
- Vermeide Pfefferspray oder illegale Waffen bei dir zu tragen, diese können dir schnell entwendet und gegen dich verwendet werden. Für Außenstehende ist nicht ersichtlich, wer Täter oder Hilfesuchender ist. Sinnvoller ist ein Schrill-Alarm, z.B. ein kleiner Schlüsselanhänger, der bei Bedienung einen lauten, schrillen Ton auslöst und dadurch Öffentlichkeit schafft und dein Gegenüber irritiert. So kannst du Zeit gewinnen, um aus der Situation herauszukommen.
- Wähle den Polizei-Notruf 110, auch wenn du beobachtest, dass deine Mitfeiernden oder andere Personen in einer gefährlichen Situation sind.