Mit einem Funkwellenverlängerer greifen die Diebe Schlüsselsignale ab, öffnen die Autotüren und fahren mit dem teuren Wagen davon. Das kann leicht verhindert werden: Mit speziellen Schüsseletuis, Metallboxen und gefahrenbewusstem Verhalten kann man sich vor den Dieben schützen.
Bei Autos mit schlüssellosen Schließsystemen (Keyless) ist zum Öffnen des Fahrzeuges kein Tastendruck notwendig, es genügt den Schlüssel bei sich zu tragen. Sobald sich der Autofahrer nähert, wird der Schlüssel per Funk erkannt und durch Berührung des Türgriffs öffnet sich die Zentralverriegelung.
Fahrzeugschlüssel mit "Keyless-Go"-Funktion senden also dauerhaft ein Signal aus, um dem Fahrzeug zu signalisieren, dass sich der Schlüssel in direkter Nähe befindet. Das Fahrzeug versucht wiederum dieses Signal aufzugreifen, um sich öffnen und starten zu lassen, sobald der Fahrzeughalter in der Nähe ist.
"Genau das machen sich Diebe zu Nutze. Eine Funkwellen-Verlängerung genügt, um das System auszutricksen“, erklärt Kriminalhauptkommissar Gerald Ohletz, , der die Kriminalprävention im Bonner Polizeipräsidium leitet. Der Funkwellenverlängerer wird von einer Person in der Nähe des Autoschlüssels positioniert, beispielsweise vor der Haustür. Eine zweite Person steht mit einem zweiten Gerät bei der Fahrertür des Fahrzeugs und fängt das Signal auf. So wird dem Wagen vorgetäuscht, dass sich der Schlüssel in Wagennähe befindet und die Täter können spurlos, ohne sichtbare Einbruchsspuren wegfahren.
Das Tückische daran: Läuft der Motor einmal, hinterfragt das Fahrzeug das Signal des Schlüssels nicht mehr und bleibt so lange in Betrieb, wie Benzin im Tank ist.
So kann man sich schützen
Kriminalhauptkommissar Gerald Ohletz rät:
“Bereits für wenig Geld lassen sich im Fachhandel und online Etuis oder Metallboxen erwerben, die das Signal zwischen Schlüssel und Fahrzeug abschirmen. Hier sollte jedoch nach dem Kauf unbedingt ein Selbsttest erfolgen. Die sicherste Möglichkeit ist jedoch immer noch die Keyless-Funktion beim Autohändler deaktivieren zu lassen“.