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Bonn/Region: Konzertierte Durchsuchungen nach provozierten Verkehrsunfällen
Verkehrsermittler der Bonner Polizei haben am frühen Dienstagmorgen (25.08.2020) acht Wohnungen in Bonn und Königswinter durchsucht.
Polizei Bonn
Polizei Bonn

Zeitgleich fanden auch in Köln und Asbach (Rheinland-Pfalz) Durchsuchungen statt. Anlass war ein beim Verkehrskommissariat 1 der Bonner Polizei geführtes Umfangsverfahren wegen des Verdachts des Versicherungsbetruges nach provozierten Verkehrsunfällen gegen insgesamt neun Beschuldigte, darunter ein Rechtsanwalt sowie ein Kfz.-Sachverständiger.

Der 34-jährige Haupttäter aus Bonn soll zwischen Mai 2017 und September 2018 an zahlreichen Verkehrsunfällen beteiligt gewesen sein. Dabei führte er jeweils hochwertige Autos, die auf Dritte aus seinem Bekanntenkreis zugelassen waren. Unfallgegner waren stets lebensältere Frauen und Männer oder Fahranfänger, die der 34-Jährige sich ausgesucht hatte, um diese gezielt in einen Unfall zu verwickeln. Teilweise wurden auch dieselben Pkw wiederholt bei den Unfällen genutzt. Der tatbeteiligte Gutachter soll dann Gefälligkeitsgutachten ausgestellt haben, ohne die Vorschäden der Fahrzeuge zu berücksichtigen. Auf Grund der stets hochpreisigen genutzten Autos entstanden sehr hohe Reparaturkosten für die Schäden. Ein Bonner Rechtsanwalt soll die Forderungen bei den gegnerischen Versicherungen geltend gemacht haben, die größtenteils bereits reguliert wurden. Die von den Haftpflichtversicherungen der Unfallgegner erstatteten Schadenssummen belaufen sich auf weit über 100.000,- Euro.

Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche Dokumente und Medien der nach bisherigen Ermittlungen in einem organisierten Verband handelnden Tatverdächtigen sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Bei dem 34-jährigen Haupttäter wurden außerdem Unterlagen beschlagnahmt, die auf weitere Straftaten hindeuten. Die Ermittlungen dauern an.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110