Fahndungsmaßnahmen

Suchmaßnahmen der Bereitschaftspolizei
Fahndungsmaßnahmen
Seit 23 Jahren fahndet die Polizei nach dem Täter im Fall Claudia Ruf. Viele Schritte wurden bisher unternommen.

Die anfänglich durchgeführten Methoden der Ermittlungen weichen aufgrund der großen Zeitspanne, die seit der Entführung und Ermordung von Claudia Ruf vergangen ist, von heutigen Methoden ab. Für einen Einblick in die Polizeiarbeit der 1990er Jahre folgt eine chronologische Darstellung der Fahndungsmaßnahmen aus dieser Zeit. 

Begonnen haben die Ermittlungen mit der Suche nach Claudia Ruf, als diese am 11.05.1996 nach einem Spaziergang mit dem Nachbarshund nicht zurückgekehrt ist. Die mehr als 100 örtlichen und überörtlichen Polizisten, die sich zu diesem Zeitpunkt im Dienst befanden, durchsuchten die Ortschaft Hemmerden sowie umliegende Felder und Waldstücke. Unterstützt wurden sie von Claudias Eltern, Nachbarn und vielen weiteren Bewohnern Hemmerdens, die sich an der Suchaktion beteiligten. Die Maßnahmen liefen bis in die tiefe Nacht.

Als am frühen nächsten Morgen (dem 12.05.1996) noch immer jede Spur von Claudia fehlte, wurde die Hundertschaft der Polizei hinzugezogen. Weitere Felder und Wälder im Umkreis Hemmerdens wurden durchsucht. Alle durchgeführten Suchmaßnahmen blieben jedoch erfolglos und lieferten keine Anhaltspunkte auf den Aufenthaltsort des vermissten Mädchens. 

Nachdem am 13.05.1996 die Leiche entdeckt wurde, wurden die Maßnahmen in Richtung des Fundortes verlagert. Durch erneute Unterstützung der Hundertschaft und Hinzuziehung der Hubschrauberstaffel der Polizei wurden weiträumige Flächen um den Fundort abgesucht. Dabei wurde der Fokus nun auf die Auffindung von Spuren in Bezug auf das Gewaltverbrechen gelegt.

Die Öffentlichkeit wurde durch die Pressestelle des Polizeipräsidiums über den Mordfall auf dem Laufenden gehalten. Diese war ebenfalls dafür zuständig, Presseanfragen durch Medienvertreter zu beantworten.

Immer wieder kam es zu Informationen aus der Bevölkerung, welchen die eingerichtete Mordkommission nachging. Am 15.05.1996 wurde die Öffentlichkeitsfahndung intensiviert und die Bevölkerung erneut um Mithilfe gebeten. Ein Belohnungsgeld in Höhe von 20.000 DM für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, wurde am 29.05.1996 ausgesetzt. Zudem wurde mithilfe einer Schaufensterpuppe die zum Zeitpunkt der Entführung getragene Kleidung des Mädchens nachgestellt. Am Kopf der Puppe wurde ein Foto des Mädchens angebracht. Von der Puppe wurden anschließend Farbbilder gefertigt und den Medien zur Verfügung gestellt.

Ergänzend wurde die Öffentlichkeitsfahndung durch Plakatierung von öffentlichen Gebäuden und Bus und Bahnen verstärkt. Des Weiteren wurden Flugblätter in Wochenzeitungen sowie von der Polizei persönlich verteilt.

Erstmalig in der Fahndungs- und Ermittlungsarbeit der Polizei in Nordrhein-Westfalen wurde eine Webseite zu dem Fall angelegt. Hierdurch erhoffe man sich eine weltweite Öffentlichkeitsfahndung und neue Hinweise. Hierfür wurde ein virtuelles Postfach eingerichtet, über das Hinweise per E-Mail abgegeben werden konnten.  Trotzdem erfolge die Übermittelung von Hinweisen aus der Bevölkerung damals hauptsächlich über eine telefonische Kontaktaufnahme mit den Polizeidienststellen.

Etwa ein Jahr später, am 04.07.1997, wurde in der 297. Episode der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ der Mordfall Claudia Ruf vorgestellt. Bei der Sendung handelt es sich um ein Format, in dem ungeklärte Straftaten nachgestellt und im ZDF ausgestrahlt werden. Dadurch wird ein breites Publikum erreicht und um weitere Hinweise gebeten – in der Vergangenheit konnten so bereits einige Fälle aufgeklärt werden. Auch im Fall Claudia Ruf kam es zu weiteren Hinweisen. Leider waren auch hierbei nicht die notwendigen Informationen dabei, die zu einer Aufklärung geführt hätten. 

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