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Anordnung der strategischen Fahndung zur Bekämpfung von Taschendiebstahl und Drogenhandel
Aufgrund anhaltend hoher Fallzahlen beim Taschendiebstahl und zur Bekämpfung des Drogenhandels hat der Bonner Polizeipräsident Frank Hoever erneut die sogenannte strategische Fahndung angeordnet.
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Polizei Bonn
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Vom 09.06.2023 an stehen dabei die Stadtteile Bonn-Castell, -Nordstadt, -Südstadt, -Weststadt, -Zentrum sowie -Tannenbusch zu tatrelevanten Zeiten im besonderen Fokus der Bonner Einsatzkräfte. Die Maßnahme gilt zunächst für 28 Tage. Zuletzt war sie im vergangenen Winter angeordnet worden (siehe dazu auch unsere Pressemeldung vom 11.01.2023: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/7304/5413449).

Die strategische Fahndung ist eine Maßnahme der Gefahrenabwehr. Sie gibt der Polizei die Ermächtigung zu polizeilichen Anhalte- und Sichtkontrollen auch ohne konkrete Verdachtsmomente. Unter besonderer Berücksichtigung des Verfassungsgrundsatzes der Verhältnismäßigkeit können Personen angehalten, nach ihrer Identität befragt und auch mitgeführte Gegenstände sowie Fahrzeuge in Augenschein genommen werden.

Für das Jahr 2022 hatte die Bonner Polizei in ihrem Zuständigkeitsbereich einen Anstieg der Fallzahlen beim Taschendiebstahl von 384 Fällen bzw. 38,7 % gegenüber dem Vorjahr festgestellt (2021: 993 Fälle / 2022: 1.377 Fälle lt. Polizeilicher Kriminalstatistik). Im laufenden Jahr haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht reduziert, sind jedoch im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Die Stadtteile Bonn-Castell, -Nordstadt, -Südstadt, -Weststadt und -Zentrum sind in Bezug auf das Deliktsfeld des Taschendiebstahls besonders belastet und ein Brennpunkt.

Der teils offene Handel mit Drogen im Stadtteil Bonn-Tannenbusch hat wiederholt zu Bürgerbeschwerden geführt. Im zurückliegenden Jahr gipfelten Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Tätergruppen um die Vorherrschaft im örtlichen Drogenhandel am 30.10.2022 in einer mehrfachen Schussabgabe auf einen Pkw auf offener Straße. Am 31.03.2023 wurden bei einem Großeinsatz drei mutmaßliche Drogenhändler festgenommen sowie rund neun Kilogramm Marihuana, 900 Gramm Heroin, 700 Gramm Kokain, rund 75.000 Euro mutmaßliches Dealgeld und eine scharfe Schusswaffe sichergestellt (siehe dazu auch unsere Pressemeldung vom 31.03.2023: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/7304/5477173). Die Bonner Polizei begegnet der Situation seit Januar dieses Jahres mit dem "polizeilichen Aktionsprogramm zur Kriminalitätskontrolle in Tannenbusch" (PAKT). Das strategisch ausgerichtete Konzept setzt auf Repression, hat aber auch eine präventive Ausrichtung. Weitere, langjährig bekannte Örtlichkeiten im Zusammenhang mit Drogenhandel sind die Bereiche rund um den Bonner Hauptbahnhof sowie die Grünanlagen am Hofgarten und Alter Zoll.

"Ich habe die Maßnahme erneut angeordnet, um vertiefte Erkenntnisse zu den im Bonner Stadtgebiet agierenden Tätergruppierungen zu erlangen und diese dann besser bekämpfen zu können. Wir werden mit Personen- und Fahrzeugkontrollen Straftaten verhindern, potentielle Täter abschrecken und auch Täterstrukturen aufdecken. Daneben werden wir durch die verstärkte Präsenz an Kriminalitätsbrennpunkten im öffentlichen Raum ganz sicher auch das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger stärken, was mir ebenfalls sehr wichtig ist", kündigt Polizeipräsident Frank Hoever an.

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