Erneute Anordnung der strategischen Fahndung zur Bekämpfung von Taschendiebstahl, Wohnungseinbruchdiebstahl und Messerkriminalität

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Erneute Anordnung der strategischen Fahndung zur Bekämpfung von Taschendiebstahl, Wohnungseinbruchdiebstahl und Messerkriminalität
Polizeipräsident Frank Hoever hat erneut die sogenannte strategische Fahndung angeordnet.
PLZ
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Polizei Bonn
Polizei Bonn

"Wir wollen damit vertiefte Erkenntnisse zu den sich im Bonner Stadtgebiet agierenden Tätergruppierungen erlangen, um diese besser bekämpfen zu können. Mit Personen- und Fahrzeugkontrollen werden wir so ganz sicher Straftaten verhindern, potentielle Täter abschrecken und auch Täterstrukturen aufhellen. Besonders wichtig ist mir dabei, das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken und an Kriminalitätsbrennpunkten im öffentlichen Raum verstärkt präsent zu sein", kündigt Polizeipräsident Frank Hoever an. Vom 19.11.2024 an stehen dabei ausgewählte Stadtteile im besonderen Fokus der Einsatzkräfte. Gleichzeitig sind an Hauptverkehrsstraßen Kontrollen zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls vorgesehen. Die zeitlich und örtlich beschränkte Maßnahme gilt zunächst für 28 Tage. Zuletzt war sie im vergangenen Winter angeordnet worden.

Die strategische Fahndung ist eine Maßnahme der Gefahrenabwehr nach dem Polizeigesetz des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie gibt der Polizei die Ermächtigung zu polizeilichen Anhalte- und Sichtkontrollen auch ohne konkrete Verdachtsmomente. Unter besonderer Berücksichtigung des Verfassungsgrundsatzes der Verhältnismäßigkeit können Personen angehalten, nach ihrer Identität befragt und auch mitgeführte Gegenstände sowie Fahrzeuge in Augenschein genommen werden.

Im Zuständigkeitsbereich der Bonner Polizei werden nach wie vor viele Taschendiebstähle verzeichnet. Im laufenden Jahr liegen die Fallzahlen rund 25 % über dem Schnitt der letzten fünf Jahre. Örtliche Schwerpunkte befinden sich insbesondere in der Bonner und Bad Godesberger Innenstadt. Die in den kommenden Wochen dort stattfindenden Weihnachtsmärkte bieten durch regen Publikumsverkehr in Verbindung mit der dunklen Jahreszeit viele Tatgelegenheiten für Taschendiebe.

Obwohl die Fallzahlen im Deliktsfeld Wohnungseinbruchdiebstahl gegenüber dem Vorjahr geringfügig rückläufig sind, ist bei der Betrachtung der jährlichen Entwicklung der Fallzahlen in den Monaten Oktober bis Dezember stets ein Anstieg feststellbar, wobei die höchsten Fallzahlen regelmäßig im Dezember erreicht werden. Auch in diesem Jahr ist seit September eine monatlich steigende Tendenz der Wohnungseinbrüche erkennbar.

Eine Sonderauswertung des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen ergab, dass es im Jahr 2023 landesweit einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen von Gewaltdelikten im öffentlichen Raum unter Verwendung von Messern gab. Im Zuständigkeitsbereich der Bonner Polizei sind die Fallzahlen auf einem hohen Niveau. Zwar sind die erfassten Straftaten mit Messern in 2024 im Vergleich zum vergangenen Jahr leicht zurückgegangen, dennoch sind es gerade diese Taten, die maßgeblichen Einfluss auf das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger haben.

Polizeipräsident Frank Hoever zeigt klare Kante gegen Messerkriminalität: "Wir wollen keine Messer im öffentlichen Raum. Die Gefahren, die mit solchen Taten einhergehen sind hoch und meist nicht kalkulierbar. Die Bevölkerung in unserem Verantwortungsbereich erwartet zurecht von mir als Behördenleiter, alle polizeirechtlichen und strafprozessualen Möglichkeiten konsequent auszuschöpfen, um das Phänomen einzudämmen". Zur Bekämpfung der Messerkriminalität sollen Anhalte- und Sichtkontrollen, insbesondere in den Innenstadtbereichen und in Tannenbusch, durchgeführt werden.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110