Im Jahr 2023 verunglückten auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich der Bonner Polizei insgesamt 901 Rad- und Pedelecfahrende. Die Zahl ist im Vergleich zum Jahr 2022 um 1,8 Prozent gestiegen, dennoch ist jeder Verunglückte einer Zuviel. Die "Vision Zero" ist der Leitgedanke auch bei der neuen Fachstrategie Verkehr der Polizei NRW unter dem Motto "Uns alle eint ein Ziel. Ankommen. #LEBEN". Vision Zero beschreibt die Erfordernis, die Zahl der im Straßenverkehr getöteten und verletzten Menschen deutlich und nachhaltig zu reduzieren und dabei ein besonderes Augenmerk auch auf die "schwachen" Verkehrsteilnehmenden zu richten. "Die Verkehrssicherheitsarbeit für Radfahrende bleibt deswegen auch weiterhin ein strategischer Schwerpunkt der Bonner Polizei und insbesondere auch meiner Direktion. Sowohl im Bereich der Verkehrsunfallprävention, die schon bei den jungen Verkehrsteilnehmern in Kindergarten und Schule beginnt, als auch durch Kontrollen aller Verkehrsteilnehmer, sagte Polizeirat Florian Seemann, Leiter der Direktion Verkehr, bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2023 am 18.03.2024.
Bei nahezu jedem Verkehrsunfall ist das Fehlverhalten von Menschen die Ursache für häufig schwerste Folgen. Diese Verkehrsunfälle sind vermeidbar. Elementar für die Verhinderung von Verkehrsunfällen ist es, dass Verkehrsteilnehmende ihrer Verantwortung gerecht werden, indem sie sich an die Verkehrsregeln halten. Deshalb führt die Bonner Polizei in regelmäßigen Abständen zielgerichtete Verkehrskontrollen durch. So wurden in der Zeit von 06 Uhr bis 20 Uhr insgesamt 251 Verkehrsverstöße sowohl von Radfahrenden, als auch von Autofahrenden festgestellt. In 160 Fällen richteten sich die Maßnahmen dabei gegen Radfahrende. Bei den Kontrollen wurden in der Hauptsache Verstöße beim Abbiegen und die verbotswidrige Nutzung von Fahrbahnteilen, aber beispielsweise auch Verstöße gegen die Gurtpflicht, die Sicherungspflicht von Kindern und die verbotene Nutzung von elektronischen Geräten geahndet.
Bei dem Kontrolltag stand aber auch die Prävention im Vordergrund. Dabei ging es darum die Menschen im persönlichen Gespräch mit Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der Verkehrsunfallprävention für Verkehrsunfallgefahren zu sensibilisieren. Dabei kam auf dem Bonner Münsterplatz auch ein Helmtestsimulator zum Einsatz. Das Gerät verdeutlicht die Kräfte, die bei einem Unfall auf den menschlichen Kopf einwirken können und stellt die Unfallschäden mit und ohne Helm anschaulich dar.