Nach mehrmonatigen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft hatte sich der Tatverdacht gegen eine Gruppe von zehn Personen erhärtet. Sie sollen, angeleitet von einen 50-jährigen Mann, unter anderem im Bonner Stadtgebiet einen schwunghaften Drogenhandel betrieben haben.
In enger Abstimmung mit der Bonner Staatsanwaltschaft erfolgten gegen 06:00 Uhr am Donnerstagmorgen die Durchsuchungen an insgesamt zehn Wohnanschriften in Bonn, St. Augustin und Koblenz. Daran waren rund 120 Einsatzkräfte beteiligt. Da sich Hinweise auf eine mögliche Bewaffnung einzelner Tatverdächtiger ergeben hatten, waren auch Spezialeinsatzkräfte der Polizei NRW im Einsatz. Auch mehrere Rauschgift- und Sprengstoffspürhunde unterstützten die Beamtinnen und Beamten bei den Durchsuchungen.
In der Wohnung eines Mehrfamilienhauses in der Bonner Weststadt gaben Spezialeinsatzkräfte bei dem Einsatz mehrere Schüsse auf den 50-Jährigen ab. Er hatte die Polizisten mit einer Waffe bedroht. Der Mann wurde durch die Schüsse am Arm verletzt und zunächst zur ambulanten Versorgung in ein Krankenhaus gebracht.
Im Rahmen der Durchsuchungen wurden große Mengen Betäubungsmittel, darunter rund 2 kg Amphetamin, rund 1,1 Kilogramm Kokain und rund 3,7 Kilogramm Heroin sichergestellt. Auch mehrere zehntausend Euro mutmaßliches Dealgeld, eine Schusswaffe, mehrere Hieb- und Stichwaffen sowie beweiserhebliche Mobiltelefone wurden aufgefunden und sichergestellt.
Sieben Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen und ins Polizeipräsidium gebracht. Die Ermittlungen gegen sie und weitere Verdächtige wegen des Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen dauern weiter an.